470 Euro (warm)
Kann ich in deinen Körper kriechen? – und dann lebe ich dort, und du in mir, ganz ohne Konsequenz. Unsere Wohnung ist ein quatschiger Ort für Körpertausch, für nur 470 Euro (warm).
Manchmal vergesse ich, dass ich du bin, und geh raus. In dem weiten Kleid und Birkenstocks bin ich ein kleines Kind (das nicht beobachtet werden darf); über den Sandstrand taumelnd, Kühlthekenbrise im Gesicht. Ich habe vergessen, dich zu fragen, was ich dir mitnehmen soll. In deinem Körper habe ich nicht deine Gedanken.
Hier, da, Spaßgetränk. – halte ich dir hin. Dann kriechst du in dich und ich in mich zurück. Dosen auf dem Küchentisch, krabble ich auf wunden Knien und Ellenbögen in die Ecke des Schlafzimmers, wo kein Licht hinfällt.
Aaaaaaah, ich hasse in meinem Körper sein. – und du kommst mir nachgelaufen und ziehst mich an den Achseln hoch und in dich hinein. Da liegt er jetzt brach, der Körper, neben dem Klamottenstapel, den wir gemeinsam bauen. Vor uns, die Arme verborgen, die Knie noch hoch an der Brust, hat er mit dem Raum mehr gemeinsam als mit mir.
Ach, so funktioniert das(!): Ich teile dein Kopf(weh), bis es gar nicht mehr geht (sehr schnell). Husche dann wieder zurück auf den Boden und atme quetsch-gepresst (Zitrone) laut die leere Lunge voll ins Leben.
Du grinst mich an, als hätte es nicht weh getan, und ich grinse dich an, als wäre es nicht so. Kalte Dosen an den Stirnen, Finger ineinander verschränkt, die Rücken verwoben im Vorhang – unsere Wohnung, den ganzen Tag (bis es sich niemand mehr leisten kann).